She will be Loved


Stell dir vor du lernst jemand neues kennen. Ihr trefft euch, schreibt mit einander und erfahrt nach und nach mehr voneinander. Ihr mögt euch und es ist kein Streit in Sicht. Deine Freunde fangen an Wetten abzuschließen, wann ihr denn endlich zusammen kommt und alle sehen euch als perfektes Pärchen. Nur du nicht. Du trauerst immer noch einer anderen Person hinterher. Du weißt, dass es hoffnungslos ist, da die Person längst jemand anderen hat und nicht mehr an dich denkt, aber du kannst sie nicht vergessen. Mit dieser Person hast du einfach schon viel durchgemacht, viel Liebe und noch mehr Streit. Doch du mochtest den Streit, denn was wäre die Liebe ohne Streit? Nichts. Was bringt dir ewige Harmonie? Ohne Streit schätzt man die Momente, in denen man harmoniert nicht. Bei der Person, die du liebst hattest du das Gefühl, um sie kämpfen zu müssen, obwohl sie nie wirklich dir gehört hat, doch so ist es nie langweilig geworden.

Und dann gibt es noch die Person, die dich so mag. Sie gibt sich alle Mühe, macht dir Komplimente und sucht andauernd den Kontakt zu dir, doch du bist nur genervt. Dir ist es immer viel zu viel Mühe, zu viele Komplimente, zu viel Kontakt. Dich stört, dass es keinen Streit gibt, es läuft dir alles viel zu harmonisch. Du hast das Gefühl, du müsstest nicht um die Person kämpfen, und so willst du es auch gar nicht.
Du weißt, dass diese Person anfängt, sich in dich zu verlieben, aber du empfindest nicht mehr als Freundschaftliche Sympathie zu der Person. Und du weißt ebenfalls, wie verletzend es ist, einen Korb von der Person zu bekommen, die man will, vor allem wenn man von gegenseitiger Liebe ausgegangen ist, aber die Person ist einfach nicht das, was du möchtest. Du weißt genau, dass du dieser Person früher oder später weh tun wirst, du schwankst jedoch zwischen dem Fakt dass du diese Person nicht liebst, und es auch nie tun wirst und der Tatsache, dass du einsam bist und lange keine Beziehung mehr hattest, doch du weißt, dass es falsch wäre, der Person Hoffnungen zu machen und sie auszunutzen, wenn du sie am Ende so oder so verletzt. Jetzt musst du es der Person sagen, du siehst förmlich wie es der Person das Herz bricht, wie sie es nicht verstehen möchte und gleichzeitig stark tut, aber du kannst es nicht ändern.

Denn so läuft das im Leben. Du bekommst von der Person die du liebst gesagt, dass sie dich nicht will und sagst gleichzeitig selber einer anderen Person, welche dich liebt, dass du sie nicht willst. Irgendwann findet man sein perfektes Gegenstück, welches einem die Liebe gibt, nach der man so lange gesucht hat. Irgendwann finde auch ich mein perfektes Gegenstück.

Your leaving had no Goodbye


Sie stand in der ersten Reihe und staunte über die gesamte Bühnenperformance ihrer Lieblingsband. Alles war aufwendig vorbereitet worden und brachte jetzt hunderte, vielleicht tausende Menschen zum kreischen. Sie fragte sich, wieso einige Menschen bloß so schön waren und wieso sie es nicht war. Eigentlich war sie glücklich, sie war hier, sah ihre Lieblingsband, tanzte als ob keiner zusehen würde und rauchte, als gäb’s kein morgen. Sie drehte sich zu dem alten Bekannten um, den sie zufällig getroffen hatte und er schaute verwirrt zurück, lächelte fast. Traurig, dachte sie, nicht einmal ihn interessiert was ich mache. Ich könnte auch einfach weg sein, niemandem würde es auffallen, keinen würde es stören, keiner würde sich fragen, wo die Kleine mit den dunklen Augen geblieben war. Sie wäre einfach weg, und keinen würde es kümmern. Sie zog einen tiefen Zug von der Zigarette und schaute wieder nach vorn und ihr wurde klar, dass es weit schlimmere Probleme auf dieser Welt gab. Sie könnte noch so viel darüber nachdenken, es würde nichts ändern. Stattdessen sollte sie lieber alles vergessen und feiern. Nachdenken könnte sie auch morgen. Sie schloss die Augen und zog wieder an der Zigarette. Und lächelte …

there's no coming home

Tagsüber vergisst man - Nachtsüber vermisst man.

Es ist ein tiefer Schnitt wo du warst, doch irgendwas ist da, da ist kein nichts wo du warst.


Das Wort zum Montag. Ziemlich sinnloses Zeugs was mir auf der Seele lag, es liest ja eh keiner meinen Müll. Ich bin immer noch in ihn verliebt, doch ich habe das Gefühl es lässt nach. Stattdessen fange ich an so etwas wie Eifersucht bei einem anderen zu spüren, aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob es daran liegt, dass mich das Gefühl ersetzt zu werden verletzt oder ich etwas für ihn empfinde. Und zusätzlich belastet mich der Entzug von meinem früheren ihm. Er hatte mir das Gefühl gegeben, etwas Besonderes zu sein und nach dieser Beziehung bin ich fast schon verwöhnt, was Jungs angeht, schließlich wurde ich mit Liebe überhäuft, jedoch gut verteilt und nie nervig. Es war perfekt. Doch dann trat er wieder in mein Leben, es begannen Streits und wir gingen einander fremd. Er war nicht mehr der, in den ich mich verliebt hatte. Nach einigen Aus‘ hatte es mir gereicht und ich habe einen Schlussstrich gezogen. Trotzdem ließ mich ein komisches Gefühl nicht los und ich fand etwas heraus, was ich wahrscheinlich besser nicht hätte rausfinden sollen, oder wenn, dann schon ganz am Anfang. Er hatte mich belogen. Belogen, betrogen, verraten. Über Jahre. Der einzige Mensch, dem ich vollkommen alles anvertraut hatte, bei dem ich ich selbst war. Diese Person entpuppte ich als Lügner und blieb mit einer Leere und Verwirrung, dass ich nicht einmal mehr wusste, was richtig oder falsch war. Im Grunde weiß ich auch bis heute nicht. Doch wieso auch? Wieso sollte ausgerechnet jetzt etwas in meinem Leben klappen, wo es doch die Letzten Jahre genauso nicht geklappt hatte. Manchmal hatte ich das Gefühl Gott wolle gar nicht, dass ich glücklich bin. Vielleicht war der Himmel ja voll mit ein paar hinterlistigen und gelangweilten Engelchen, die es sich als Aufgabe gemacht haben, mich durchgehend in Verwirrung zu bringen, doch immer darauf achtend, dass ich auch bloß nichts vom Glück der Welt abbekomme. Und jetzt sitze ich wie immer hier und weiß nicht was  ich mit mir anfangen soll, obwohl ich eigentlich genug zu tun hätte. Meine Mutter sagte einmal, dass nur die an Selbstmord denken, die nichts zu tun haben. Daher finden sie auch die Zeit für solche Gedanken. Wie wahr. Wie oft ich schon nachts wach in meinem Bett lag, weil ich wie immer nicht Einschlafen konnte und mir überlegt habe, wie einfach es doch wäre, wenn alles einfach vorbei wäre. Keine Verantwortung, keine Pflichten, kein Stress. Vielleicht stimmt ja einfach etwas nicht mit mir…

Morgen zählt erst, wenn es heute war


50,8kg
Morgens: Müsli
Vormittags: 2 Brötchen
Mittags: -
Nachmittags: Kartoffeln
Abends: -

Ich sah auf den schmalen Weg vor mir, alles war verschneit und weiß. Der Schnee legte sich auf die Bäume wie Puderzucker auf Kuchen und hüllte alles ein, was nicht bereits bedeckt war. Es sah aus, als hätte ein Kind eine Packung Mehl verschüttet, auf eine absurde Art und Weise seltsam, aber gleichzeitig auch faszinierend. Ein Hund stand hinter einem Zaun und schaute mich erwartungsvoll an, nicht wissend ob er nun sein Haus verteidigen und bellen sollte, oder ob ich von alleine verschwinden würde. Wie gern hätte ich selbst einen Hund, einen mit dem ich draußen laufen konnte und der sich abends neben mich kuscheln würde. Ich habe mal gelesen, dass Hunde die besseren Menschen wären und bin der festen Überzeugung, dass diese Aussage stimmt. Hunde verzeihen seinem Herrchen alles, sie sind nicht nachtragend und sind für einen da, egal was ist. Diese Liebe die Hunde seinem Besitzer versuchen zu übermitteln, ohne dass sich dieser dafür anstrengen muss ist nicht kopierbar und erst recht nicht mit der unsicheren Liebe, die manche Menschen einander geben. Menschliche Liebe kann jederzeit schwinden, beruht selten auf Gegenseitigkeit und bleibt noch seltener für eine lange Zeit. Die meisten bilden sich auch nur ein, es wäre Liebe, einfach weil sie sich so sehr welche wünschen. Doch Liebe ist nicht erzwingbar, Liebe ist unberechenbar – sie taucht auf, wenn man sie am wenigsten erwartet und vor allem, wenn man sie am wenigsten wünscht. Meist verletzt sie die Gefühle der Menschen und lässt diese dann einfach irgendwann zurück, mit einem Haufen Scherben und einer ewigen Leere. Liebe zerstört Beziehungen, Familien, Freundschaften, doch am meisten zerstört sie einen selbst und selbst die Menschen, welche von sich behaupten, sie würden Liebe einfach ausblenden, sie gar nicht erst zulassen sehnen sich insgeheim nichts sehnlicher, als lieben und geliebt zu werden. Denn wenn eine echte Liebe besteht, lässt sich diese nicht kaputt machen. Sie bleibt stark „in guten wie in schlechten Zeiten“. Liebe bleibt treu, eifert nicht und verzeiht alles. Liebe überwindet Entfernungen, Probleme, Streit. Sie gibt Einem Kraft wieder aufzustehen, wenn man am Boden liegt. Liebe ist selten, doch trotzdem lohnt es sich, für diese zu kämpfen. Denn wenn man einmal seinen Seelenverwandten, das perfekte Gegenstück zu einem selbst gefunden hat, sollte man es nicht gehen lassen – nie.